
Hoher Sanierungsbedarf und überdurchschnittlicher Energieverbrauch
Wohnen in Neumünster: 3,5 % mehr Energieverbrauch als im Bundesdurchschnitt
Sanierungskosten: 139 Mio. Euro pro Jahr
Viele Häuser in Neumünster sind in die Jahre gekommen: 71 % der 41.600 Wohnungen – rund 29.700 – sind älter als 45 Jahre und damit „reif für eine Sanierung“. Das zeigt eine Analyse des Pestel-Instituts im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB).
Ein zentrales Ergebnis: Der Energieverbrauch der Wohngebäude in Neumünster liegt 3,5 % über dem Bundesdurchschnitt. „Wenn Neumünster bis 2045 klimaneutral wohnen will, braucht es den Sanierungs-Turbo“, sagt Institutsleiter Matthias Günther. Dafür müssten jährlich rund 139 Mio. Euro investiert werden und das 20 Jahre lang.
BDB-Präsidentin Katharina Metzger warnt vor Kürzungen bei Förderprogrammen: „Hauseigentümer können sich Sanierungen nur leisten, wenn die Politik mehr Anreize schafft. Statt Mittel zu streichen, braucht es einen Push bei der Gebäudesanierung.“ Energiespar-Sanierungen würden nicht nur Heizkosten senken, sondern auch Jobs am Bau sichern.
Besonders wichtig seien Dachdämmung, neue Fenster und Wärmepumpen. Dabei lohne sich eine umfassende Sanierung in einem Schritt, statt viele Einzelmaßnahmen über Jahre zu verteilen. Zudem sollten Eigentümer den altersgerechten Umbau im Blick haben.